Eine politische Bildungsreise in die Bundeshauptstadt Berlin hört sich zunächst einmal etwas trocken an. Als Herbert Laubscher vom Weidenthaler Whisky-Club beim örtlichen Neujahrsempfang Anfang Januar die Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis einfach mal so darauf ansprach, war schnell klar: „Das machen wir“. Und so war es dann auch, schon Ende April sollte es so weit sein. So waren dann über den Club insgesamt 12 Leute mit an Bord des ICE, der insgesamt noch weitere 30 Interessierte von Mannheim nach Berlin brachte. Mit dabei auch zwei Whisky-Sonderabfüllungen von Douglas Laing, „Scallywag Limited Berlin Edition“ mit 48 % alc. Eine Bottle für den Eigenverbrauch und die andere Flasche als Dankeschön-Präsent für die Pfälzer SPD-Abgeordnete.
Die Zimmerbelegung im sehr guten Park Plaza Berlin Hotel war schnell erledigt. Das Haus liegt im gehobenen Stadtteil Charlottenburg und ist Ausgangspunkt für intensive Städtetrips. So zum nur wenige Minuten entfernten Kurfürstendamm. In Anlehnung an die künstlerische Atmosphäre, die so oft mit der Stadt in Verbindung gebracht wird, sind im „Park Plaza Berlin“ Werke von Andy Warhol zu sehen. Jedes Zimmer ist mit einigen von Warhols weltberühmten Pop-Art-Kunstwerken ausgestattet, im Room des Berichterstatters „marilyn sunday b. morning“ von 1981. Keine schlechte Wahl.
Das Abendessen war im Restaurant „Grüne Lampe“ geordert. „Grüne Lampe“ hieß ein elitärer Club in St. Petersburg der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Hier verkehrten die bedeutendsten adligen Familien, wie auch der berühmteste Dichter Russlands – Alexander Puschkin. Damals zählte die russische Küche zu den besten Europas. In der Berliner Lampe verkehren gerne Deutschrussen aus dem ganzen Land. Am Nachbartisch gab es so auch Wodka zuhauf. Und auch die Weidenthaler Whiskyfreunde stellten ihre Bedürfnisse an diesem Abend entsprechend um. „Premium Vodka Kremlevskie Kuranty“ hieß das Zauberwort nach dem Buffet aus dem früheren Zarenreich. Auf dem Heimweg zog es die einen zur Livemusik in einen Irish Pub am Kuhdamm, die anderen zogen Charlottenburger „Berlin Weiße“ nahe der Pfalzburger Straße vor. Letzte Absacker hatte dann noch die „Warhol-Bar“ im Hotel zu bieten, da war natürlich wieder Whisky der Favorit.
Der Tag danach hatte dann einiges von der angekündigten politischen Bildung zu bieten. Zunächst stand ein Informationsgespräch im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf dem Programm. Noch-Minister Cem Özdemir grüßte zwar nur von der Leinwand, doch Fachbereichsleiter 5 Hermann Intemann konnte mit viel Wissen die interessante Diskussion immer auf einem hohen Niveau halten. Zumal er unter anderem für Wald, Holz und Jagd zuständig ist, was für Besucher aus dem Pfälzerwald immer von Interesse sein wird. Auch das italienische Mittagessen im Ristorante „Viale die Tigli“ wusste zu gefallen.
Mit gefülltem Bauch sollte das dann sich anschließende Informationsgespräch in der Bundeszentrale für politische Bildung sicher nicht ganz einfach sein, so dachte man vielleicht. Doch weit gefehlt. Professor Doktor Stefan-von Stülpnagel zog alle Fäden aus seiner Wissensbank und damit auch die Besucher in seinen Bann. Lag es vielleicht auch am Thema ? „Wahrheit und Lüge in der Politik“, so sein spannendes Thema. Infos über Fälschungen, Fake News und Trolle waren aber auch wirklich super spannend. Wie kann man die Demokratie stärken und die Zivilgesellschaft fördern ? Fragen über Fragen.
Nachdenklich und ernst dann die Fortsetzung im Programm. Seit 2005 gedenkt Deutschland auf einem 19.000 m² großen Gelände der über sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocausts. Beim Gang zwischen den 2.711 unterschiedlich hohen, quaderförmigen Stelen, kommt man sich einsam vor und fühlt Beklemmung. Auch beim Gang am berühmten „Hotel Adlon Kempinski“ vorbei kann man das nicht einfach abstreifen. Erst bei den Gesprächen über den kommenden Tag im Traditionslokal „Am Brandenburger Tor“ kommt so allmählich die alte Lockerheit zurück. Das „Berliner Kindl“ hat wohl auch etwas dazu beigetragen.
Am Abend war Selbstverpflegung angesagt, Was kann es da Besseres geben, als die berühmte Berliner Currywurst vom angeblich besten Imbiss in ganz Berlin. „Curry Wolf“ „Unter den Linden“ nimmt dieses Attribut für sich in Anspruch. Hier gibt es die berühmten Schnittchen in allen Schärfegraden und auch als Viererpack mit einem Fläschchen „Dom Pérignon“ für 220,00 €. Als sparsamer Pfälzer begnügten sich diese dann auch mit dem Sparpaket. Und gut war sie, die angeblich beste Currywurst von Berlin.
Vorbei an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche war dann für die Whiskyfans natürlich wieder der „Irish Pub“ mit Live-Musik das Ziel von der Qual der Wahl. Gefolgt zum guten Schluss vom „Hardrock Café“ auf dem Weg zurück zum Hotel. Das denkmalgeschützte „Bauhaus“-Gebäude bietet - wie überall auf dem Globus - einzigartige Tradition sowie seltene authentische Musik-Memorabilia- Stücke von Musikidolen aus aller Welt. Hier sitzt man gerne an der Theke.
Hochinteressant und mit die Krönung der Bildungsreise nach Berlin, eine Besichtigung des Reichstagsgebäudes mit Vortrag über die Aufgaben und die Arbeit des Parlaments. Der beste Platz ist nicht immer an der Theke, hier war er mal auf der Pressetribüne des Plenarsaals. Ein bestens aufgelegter Dozent referierte über die Politik des hohen Hauses und die Geschichte dieser wohl größten Sehenswürdigkeit Berlins. Und man muss das alles mal gesehen und erlebt haben, keine Frage. Die anschließende Diskussionsrunde mit unserem pfälzischen MdB Isabel Mackensen-Geis, in einem eigens reservierten Sitzungssaal, war nicht minder interessant und spannend. Im Mittelpunkt standen dabei ihre bisherige politische Karriere, Informationen aus dem pfälzischen Wahlkreis und auch die Bundespolitik selbst. Als Dank für die Einladung zu dieser politischen Bildungsreise überreichte Herbert Laubscher, Chairman des Weidenthaler Whisky-Clubs, eine besondere Whiskyflasche an Isabel (siehe eingangs). Ein Berliner „Wasser des Lebens“ der ganz besonderen Art. Der Inhalt soll sie in ihrer wichtigen Arbeit beflügeln und sie auch mit der erforderlichen Lockerheit im Amt ausstatten.
Auf der Besucherebene des Reichstagsgebäudes gab es dann noch den obligatorischen offiziellen Fototermin mit der Abgeordneten und natürlich stiegen alle Gruppenmitglieder den Politikern auch noch sprichwörtlich auf´s Dach. Den spiralförmigen Aufstieg im Inneren der Glaskuppel sollte man keinesfalls versäumen. Mit das größte Erlebnis bei einer Berlinreise überhaupt. Nach dem Mittagessen im „Jamie Oliver Kitchen“ stand dann noch eine ausführliche Rundreise durch die Bundeshauptstadt auf dem Programm. Übrigens, die Engländer können doch noch kochen.
Berlin ist dermaßen reich an Höhepunkten, so dass eine Stadtrundfahrt sicher mehrere Tage dauern müsste, um nur einen kleinen Teil davon zu Gesicht zu bekommen. Doch hatte man das sicher trügerische Gefühl, das wirklich Wichtigste gesehen zu haben. Busfahrer Christian 1 und Reiseleiter Christian 2 gaben aber auch wirklich alles. Hier mal eine Aufstellung von gesehenen und erlebten Sehenswürdigkeiten, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Check Point Charlie mit Stop, Gendarmenmarkt, Berliner Dom, Schloss Charlottenburg, Olympiastadion mit Stop (am Abend spielte hier Hertha BSC 1:1 gegen den FC Magdeburg), der Berliner Funkturm, der Fernsehturm am Alexanderplatz, das Rote Rathaus, Humboldt Forum mit Besichtigung, DDR-Staatsratsgebäude, Siegessäule, Tiergarten und vieles andere mehr.
Sehr interessant die Besichtigung der East-Side-Gallery, wo sich parallel zur Spree die größte Open-Air-Galerie der Welt erstreckt. 118 Künstler haben sich hier auf einem 1.316 m langen Reststück der Berliner Mauer (legal) verewigt, darunter Dimitri Vrubel mit dem berühmten „Bruderkuss“ zwischen Leonid Breschnew und Erich Honecker. Im direkten Umfeld feierten am Abend in der Uber-Arena die Berliner Eisbären nach einem 7:0 gegen die Kölner Haie ihren 11. Meistertitel im Eishockey. Interessant anzusehen auch das Botschaftsviertel und von kultureller Bedeutung der Friedrichstadt-Palast. Deutschlands einziges und der weltweit größtes Revuetheater mit reichlich Glamour und beineschwingenden Tänzerinnen. Die Beine waren leider nicht im Programm, doch dafür das Abendessen im „R23“. Das Altberliner Restaurant glänzt mit viel Charme und guten Speisen.
Der Abendverlauf ist schnell erzählt. Ein Teil der Truppe machte nochmals die Gegend rund um den Kuhdamm unsicher, der Rest stellte mal wieder die „Warhol-Bar“ im Hotel auf die Probe. Dieses mal standen diverse Cocktails auf der Tastingliste. Favorit des Berichterstatters war dabei der Bloody Mary, ein klassisches Mixgetränk aus Wodka, Tomatensaft und Würzmitteln, wie auch Tabasco. Er ist auch als Katergetränk bekannt, was aber hier nicht wirklich von Bedeutung war.
Alles geht einmal vorbei, leider auch diese tolle Bildungs- und Besichtigungsreise in die deutsche Bundeshauptstadt. Auf der Fahrt zum Bahnhof war noch ein Abstecher zum Brandenburger Tor am Pariser Platz vorgesehen. Ein Erlebnis, das in keinem Berlin-Programm fehlen darf. Unweit vom Reichstagsgebäude gelegen, gehört das Tor aus dem Jahr 1791 zu den absoluten Höhepunkten jeder Berlinreise. Die Fotogeräte waren auf Dauerfeuer eingestellt und nach einem Gruppenbild ging es mit der Fahrt zum Berliner Hauptbahnhof am Europaplatz weiter.
Der Kreuzungsbahnhof ist gleichzeitig der größte Bahnhof Berlins und ein Turmbahnhof mit fünf Verteilerebenen. Was in Erinnerung bleiben wird, auch da gibt es mit dem Curry 36 eine weitere „Beste Currywurst“ in Berlin. Das hatten wir doch schon einmal. Gut war sie aber auch auf jeden Fall. Dass die Reisegruppe gerade noch so etwa fünf Minuten vor der Abfahrt des gebuchten ICE erfuhr, dass dieser nun doch nicht auf Gleis 2 abfährt, sondern nun auf Gleis 4, sei nur am Rande erwähnt. Also schnell mit einer von 54 Rolltreppen eine Etage höher und mit einer weiteren dann wieder runter. Rein in den Zug und ab. Puh, das war jetzt wirklich knapp. Da sorgte nur eine weitere „Berlin-Edition“ für Entspannung an Bord. Bleibt noch ein großes Dankeschön zu sagen. An unsere Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis für die Verwirklichung dieser großartigen Reise und für Mira, die dauerfreundliche und kompetente Gruppenleiterin, sowie für die drei höchst informativen Dozenten im politischen Berlin-Geschehen. Nicht zuletzt auch den beiden Christians als Chauffeur und örtlicher Reiseleitung. Allgemeines Resümee: Berlin ist eine Reise wert.
Das Berliner Reichstagsgebäude
Spree, Museumsinsel mit dem Bode-Museum und der Fernsehturm am "Alex"
Die begehbare Kuppel auf dem Reichstagsgebäude
Begehbares Stelenfels - Holocaust-Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Berliner Mauer - Der berühmte Bruderkuss zwischen Leonid Breschnew und Erich Honecker
Chairman Herbert Laubscher überreicht eine Whisky Berlin Edition als Dankeschön an das MdB Isabel Mackensen-Geis
Die Weidenthaler Reisegruppe vor dem Brandenburger Tor
Weidenthal, den 1. Mai 2025
Herbert Laubscher
Tel.: 06329 1095