Umbettung Clubfass

Glencairn Whisky-Club Weidenthal – Clubfass-Umbettung

Seit dem 22.11.2022 verfügt der Weidenthaler Whisky-Club über ein 128 Liter Ruby Portweinfass, erworben von der Küferei Fass Eder in Bad Dürkheim. Der Rohbrand dazu stammt aus der Taranis-Destillerie in Winnweiler und wurde am 11./12. November 2022 von Brennmeister Bernhard Höning destilliert. Die Fassabfüllung folgte dann am 27. Januar 2023 in Hermann Eicherts kleiner Privatbrauerei, wo sie seit dieser Zeit im Warehouse lagerte. Der Inhalt des Fasses ist Eigentum von 23 Fassanteils-Eignern. Eine erste Probe des New Makes wurde am 12. Januar 2024 im Beisein von 15 Anteils-Eignern gezogen und zeigte hinsichtlich Farbe und Geschmack schon gute Ansätze. Eine weitere interne Stichprobe im kleinen Kreis zeigte dann Mitte August, dass sich der Rohbrand etwas in negativer Hinsicht veränderte. Der New Make nahm zunehmend etwas Holzgeschmack an, was man in der Fachsprache als Tannine bezeichnet. Man kennt das hauptsächlich auch beim Wein. Das kann dazu führen, dass der werdende Whisky mit der Zeit vom Geschmack her leidet. 

Tannine sind natürlich vorkommende Verbindungen, die in einer Vielzahl von Pflanzen vorkommen, darunter Weintrauben, Teeblättern und verschiedenen Holzarten. Eine hohe Tanninkonzetration kann ein Gefühl von Rauheit oder Trockenheit im Mund hervorrufen. Tannine können Getränken etwas Bitterkeit und Adstringenz verleihen. Das wollen wir bei unserem Whisky vermeiden. Aus diesem Grunde haben Bernhard Höning von der Taranis-Destillerie in Winnweiler, Stephan Kirst von Fass Eder und Club-Ambassador Ulli Siebecker den New Make am 19. September getestet und sind dabei einmütig zum Ergebnis gekommen, dass wir unseren Whisky in einem anderen Fass finishen sollten. Hubert Stuhlfauth, Hermann Eichert und ich haben uns dann tags darauf in Winnweiler von Bernhard Höning informieren und überzeugen lassen.

Bernhard Höning hat nun brandaktuell von Fass Eder zwei 190 l Rumfässer erworben, die sich nach Ansicht der Fachleute excelent für eine Endreifung unseres werdenden Whisky eignen. Eine Geruchsprobe im leeren Fass brachte eine wahre Geschmacksexplosion in der Nase zustande. Wenn mal die Nase verstopft sein sollte, wird sie es nach diesem Nosing nie wieder sein. Wir waren uns einig, dass wir die Umbettung unseres Portfasses in das Rumfass umgehend machen werden. Port- und Rumfassreifung eines Whiskys, das müsste nach allgemeiner Meinung eine Granate werden.

Um es kurz zu machen, Hermann nahm am Donnerstag das eine bereits gefüllte Rumfass und das leere Rumfass mit zur Brauerei und gestern haben wir unseren Portfass-Rohbrand darin eingefüllt und mit dem Rumfassbrand von Bernhard Höning aufgefüllt. Es lagern jetzt an die 190 Liter im ehemaligen Rumfass in der Herminator-Brauerei. Unser leeres Clubfass und das noch teilweise gefüllte andere Rumfass hat Hermann wieder zu Bernhard Höning gebracht. Sie werden dort auch wieder mit einem Rohbarnd gefüllt.

Diese ganze Aktion kostet den Club und den Anteilseignern kein Geld. Auch wird es dann später bei der Zuteilungen des fertigen Whiskys für uns keine Änderungen geben. Ziel ist es einzig und allein unseren Club-Whisky weiter zu verbessern. Wir denken, dass das im Sinne aller Anteilseigner ist.

Kurz noch was zum Rumfass. Dieses 190-Liter-Holzfass hat eine faszinierende Reise hinter sich. Zuerst diente es zur Reifung von Bourbon, der für seine süßen und würzigen Noten bekannt ist. Nachdem der Bourbon abgefüllt wurde, gelangte das Fass in die Dominikanische Republik, wo es mit Rum auf Melassebasis befüllt wurde. Durch die Reifung im ehemaligen Bourbon-Fass nahm der Rum die verbleibenden Vanille- und Karamellnoten des Bourbons auf, was ihm zusätzlich Tiefe und Komplexität verlieh. Gleichzeitig entwickelte der Rum seine eigenen Aromen von tropischen Früchten und braunem Zucker. Die Sensorik ist weich und süß, Aromen wie Toffee, Kokos und etwas Zimt, mit Nelke sowie Schokolade, Rosinen und Feigen steigen in die Nase und an den Gaumen.